Der Professor der dicken Bäuche
Veröffentlicht am 18. August 2010 von Prof. Matthias Blüher
Das Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) AdipositasErkrankungen
in Leipzig erhält deutschlandweit erste ordentliche Professur für bariatrische Chirurgie
Professor Dr. Edward Shang wird ab dem 17.08.2010 die Leitung der neuen Sektion für Adipositas Chirurgie in der Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie übernehmen.
„Damit ist erstmals eine ganzheitlich inderdisziplinäre Auseinandersetzung mit diesem Spezialbereich der Chirurgie möglich“, so Professor Michael Stumvoll, der wissenschaftliche Leiter des IFB, „Gerade der wissenschaftliche Aspekt, der ja mit dieser Universitätsprofessur verbunden ist, wurde in Deutschland bis jetzt kaum beachtet.“ Am IFB Adipositas sollen jetzt im Rahmen klinisch-wissenschaftlicher Forschungsprojekte bestehende Methoden der bariatrischen Chirurgie evaluiert und bewertet werden.
Der Darm als Hormonlieferant
Veröffentlicht am 28. Mai 2010 von Adipositas Stiftung
Die Entdeckung des Darms als “Hormonfabrik” ist ein aufregender neuer Forschungsfokus, der bahnbrechende Verbesserungen bei der Therapie von Krankheitsbildern wie Diabetes oder Adipositas verspricht.
Vergessen sind die Zeiten, als man den Darm als eine rein passive Transitzone für Verdauung und Ausscheidung betrachtete. Denn Gastroenterologen und Pharmakologen werden zunehmend auf das therapeutische Potenzial der Darmhormone sowie deren Rolle bei der Entstehung von Krankheiten aufmerksam. „Durch die Nutzung dieser biochemischen Mechanismen erschließt sich ein neuer Horizont für die pharmakologische und chirurgische Behandlung, auch wenn die Grundlagenforschung noch längst nicht abgeschlossen ist,“ erklärt der UEGF-Experte Professor Gareth Sanger (Queen Mary University of London) im Namen der European Society of Neurogastroenterology and Motility (ESNM). Als größtes endokrines Organ des Körpers setzt der Magen-Darm-Trakt eine Reihe unterschiedlicher Hormone frei. Diese regeln Nahrungsaufnahme und -verwertung im Magen-Darm-Trakt und verteidigen den Körper gegen schlechte Nahrungsgewohnheiten. Ein ganzes Spektrum an unterschiedlichen Magen- und Darmhormonen erfüllt vielfältige Aufgaben: von der Appetitanregung und -zügelung über die Freisetzung von Insulin bis hin zur Regulierung der Magen-Darm-Peristaltik, wobei die Entleerung des Magens beschleunigt oder gebremst werden kann.
Lebenserwartung rückläufig bei Übergewicht?
Veröffentlicht am 18. Februar 2010 von Dr. med. Karin Wilbrand
Während immer mehr Menschen die Gesundheit als Sinn ihres Lebens empfinden, schmilzt bei Übergewichtigen und Adipösen der in der Evolution erworbene Vorsprung der Lebenserwartung dahin. Wird sich der Fortschritt mit längerer Lebenserwartung umkehren, weil die Bedingungen der modernen Arbeits- und Lebensgestaltung kein regelmäßiges Essen, gesunde Nahrungsmittel oder ausreichende körperliche Aktivität mehr zulassen?
Juristische und sozialmedizinische Probleme bei bariatrischen Operationen
Veröffentlicht am 14. Februar 2010 von Tim C. Werner
Fettgefressen, selber schuld? – Aktuelle Probleme rund um § 52 SGB V
Die Diskussion um die Einführung eines Verschuldensprinzips in das System der gesetzlichen Krankenversicherung ist fast so alt wie das Solidarprinzip selbst: Immer wieder wurde und wird diskutiert, ob sich nicht z. B. Raucher, Trinker oder (Extrem-)Sportler an den Kosten von erforderlichen Heilbehandlung beteiligen sollten.
Tatsächlich wurde am 1. April 2007 (zuletzt geändert zum 1. Juli 2008) eine Norm eingeführt, die seitdem für viel Unruhe gesorgt hat, auch und gerade in Bezug auf die chirurgische Behandlung der Adipositas: Die Rede ist von § 52 des fünften Buches des Sozialgesetzbuches (SGB V).
Nachfolgend werden die beiden Absätze der Vorschrift vorgestellt, es folgt eine kurze Auseinandersetzung mit den aktuellen Fragen zu Inhalt, Anwendungsgebiet und Auslegung.
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Psoriasis und Adipositas erhöhen das kardiovaskuläre Risiko
Veröffentlicht am 3. November 2009 von Dr. med. Karin Wilbrand
In einer neuen Studie¹ wurde ein enger Zusammenhang zwischen Patienten mit Psoriasis und metabolischem Syndrom festgestellt. So erfüllten mehr als die Hälfte der wegen Psoriasis behandelten Patienten die diagnostischen Kriterien eines metabolischen Syndroms.
Insgesamt wurden 91 Patienten mit Psoriasis rekrutiert, von denen Dr. Anna Ravella aus Barcelona gleichzeitig den Body Mass Index (BMI), den Bauchumfang, Blutdruck und Blutglukose sowie das Lipidprofil bestimmte. Es stellte sich heraus, dass von den 91 Patienten mehr als 54 Prozent eindeutig die Symptome eines metabolischen Syndroms aufwiesen, die bereits 2005 von der Internationalen Diabetes Foundation zum Nachweis eines metabolischen Syndroms definiert wurden.
Einladung SCOPE Kurs in Berlin
Veröffentlicht am 26. Oktober 2009 von Prof. Dr. Stephan Jacob
Bei dem gemeinsamen Kongress der DDG und der DAG in Berlin wird dieses Jahr wieder in Zusammenarbeit mit der EASO (European Association for the Study of Obesity) ein SCOPE Kurs angeboten. Aufgrund der mit der DDG gemeinsam durchgeführten Tagung lag es nahe, das Thema Übergewicht/Adipositas und Diabetes mellitus auszuwählen.
Dazu möchten wir alle Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland, aber auch der Schweiz und Österreich herzlich einladen!
SCOPE ist ein Weiterbildungsprogramm für in der Bertreuung von Adipösen arbeitenden Spezialisten.
Die Betreuung und Behandlung adipöser Patienten erfordert einen strukturierten und koordinierten Ansatz. Dazu braucht es qualifizierte Spezialisten. Allerdings gibt es dafür derzeit keine Weiterbildung.
Teufelskreis: Metabolisches Syndrom und Herzinsuffizienz
Veröffentlicht am 20. Oktober 2009 von Dr. med. Karin Wilbrand
Ein Teufelskreis besteht zwischen den Erkrankungen des metabolisches Syndrom und der Herzinsuffizienz, insbesondere wenn eine prädiabetische oder sogar diabetische Stoffwechsellage existiert, die zur Förderung der Atherosklerose führt und über eine koronare Gefäßverengung in eine Herzinsuffizienz münden kann.
Es gibt bisher noch relativ wenige Forschungsdaten zur Betrachtung der gemeinsam und sich gegenseitig bedingenden Erkrankung. Auch tragen kontroverse Betrachtungen der unterschiedlichen Fachgebiete dazu bei, dass konkrete Forschungen weitgehend ausbleiben, obwohl dieses Thema sowohl für die Diabetologie als auch für die Kardiologie enorm wichtig ist.
Bariatrische Chirurgie hat vielversprechende Perspektive
Veröffentlicht am 4. September 2009 von Dr. med. Karin Wilbrand
Langzeitstudien belegen eindeutig, dass die chirurgische Behandlung schwer adipöser Patienten im Vergleich zu konservativen Methoden die höchste und dauerhafteste Gewichtsreduktion erzielt. Auch werden das Mortalitätsrisiko und die Anzahl und Schwere der Komorbiditäten des starken bis krankhaften Übergewichts signifikant reduziert.
Anlässlich des 14. Weltkongresses der IFSO (International Federation fort he Surgery of Obesity and Metabolic Disorders) in Paris wurden erstmals Daten aus der bisher größten Metaanalyse zu dieser Fragestellung präsentiert, die belegen, dass die Zahl der Neuerkrankungen an Typ-2-Diabetes bei der überwiegenden Mehrheit der stark adipösen Patienten nach einem bariatrischen Eingriff deutlich zurückgeht.
Stellungnahme internationaler Experten zu Lantus® nach den aktuellen Puplikationen in Diabetologia
Veröffentlicht am 16. Juli 2009 von Dr. med. Karin Wilbrand
Aufgrund der unvollständigen und widersprüchlichen Datenlage, die in der Zeitschrift Diabetologia veröffentlicht wurde, sehen sich international führende Experten aus den Bereichen der Endokrinologie, Onkologie und Epidemiologie dringend veranlasst, auf die erheblichen methodischen Mängel und Unzulänglichkeiten aller vier vorliegenden Manuskripte zu reagieren. Demnach sprechen die Experten, nach ausführlicher Auswertung der jüngsten Veröffentlichungen, diesen wenig beweiskräftige und sogar widersprüchliche Ergebnisse zu, die auf einen Zusammenhang von Insulin Glargin mit einem erhöhten Karzinomrisiko hinweisen würden.
Neues Diabetesmedikament zugelassen
Veröffentlicht am 8. Juli 2009 von Richard Kessing
Am 3. Juli 2009 hat die europäische Kommission das humane-GLP-1 Analogon Liraglutid (Warenzeichen: Victoza®) des Unternehmens Novo Nordisk zur Therapie des Typ-2-Diabetes zugelassen. Die Zulassung gilt für alle 27 EU-Staaten. In Deutschland wird Victoza® in der 28. Kalenderwoche 2009 verfügbar sein. (PZN für 2 x 3 ml, N1: 3277630, PZN für 5 x 3 ml, N2: 3277653).