Psoriasis und Adipositas erhöhen das kardiovaskuläre Risiko
Veröffentlicht am 3. November 2009 von Dr. med. Karin Wilbrand
In einer neuen Studie¹ wurde ein enger Zusammenhang zwischen Patienten mit Psoriasis und metabolischem Syndrom festgestellt. So erfüllten mehr als die Hälfte der wegen Psoriasis behandelten Patienten die diagnostischen Kriterien eines metabolischen Syndroms.
Insgesamt wurden 91 Patienten mit Psoriasis rekrutiert, von denen Dr. Anna Ravella aus Barcelona gleichzeitig den Body Mass Index (BMI), den Bauchumfang, Blutdruck und Blutglukose sowie das Lipidprofil bestimmte. Es stellte sich heraus, dass von den 91 Patienten mehr als 54 Prozent eindeutig die Symptome eines metabolischen Syndroms aufwiesen, die bereits 2005 von der Internationalen Diabetes Foundation zum Nachweis eines metabolischen Syndroms definiert wurden.
Dieses Kollektiv hat ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, die insbesondere bei einem BMI > 30, einen Bauchumfang bei Männer über 100 cm und bei Frauen oberhalb von 88 cm evident sind. Verstärkt wird dieses Risiko, wenn der Blutdruck höher als 135/85 ist, der Nüchtern-Blutzucker oberhalb von 100 mg/dl gemessen wird und eine Dyslipidämie registriert wird, die mit erhöhten Triglyceriden, hohem LDL und niedrigem HDL einhergeht.
Bei der Studienpopulation wurde zu etwa 70 Prozent Übergewicht oder Adipositas festgestellt, und der Bauchumfang überschritt deutlich die normalen Maße. Hohes Körpergewicht kann das Risiko für eine Psoriasis erhöhen, die bevorzugt an den Hautarealen, die aufeinander reiben oder zum Schwitzen neigen, auftritt.
In früheren Studien konnte ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko für Patienten mit Psoriasis postuliert werden. Dazu wurden mehr als 700.000 Erwachsene in England untersucht und nachgewiesen, das ein erhöhtes Risiko für Herzattacken bei Patienten mit Psoriasis vorliegt.
Psoriasis ist eine Erkrankung des Immunsystems, die in Schüben auftritt und nicht geheilt werden kann. Prädilektionsstellen für die Ausbildung psoriatrischer Plaques sind die Ellenbogen, Knie und der Rumpf. Sowohl Patienten mit metabolischem Syndrom als auch die Psoriatiker leiden an einer chronischen Entzündung, die möglicherweise mit einem Anstieg des kardiovaskulären Risikos verbunden ist. Daher ist es vor allem für Patienten mit chronisch entzündlichen Hauterkrankungen/Psoriasis wichtig, die beeinflussbaren Risikofaktoren des metabolischen Syndroms wie Übergewicht und Adipositas, Blutdruck und Blutglukose zu normalisieren, um das von zwei Erkrankungen erhöhte kardiovaskuläre Risiko zu reduzieren.
¹ Ravella A. et al.: High frequency of metabolic syndrome in psoriatric patients. EADV 2009, Abstract 1242
Tags: Blutdruck, Blutglukose, BMI, HDL, LDL
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