Adipozyten reifen in Gefäßwänden
Veröffentlicht am 19. September 2008 von Richard Kessing
Die amerikanischen Biologen Wei Tang, Jonathan Graff und ihre Kollegen von der Universität Texas haben in Experimenten mit Mäusen herausgefunden, dass unreife Fettzellen, so genannte Progenitor Zellen, in den Wänden von Blutgefäßen eingelagert sind. In den Fettgewebe durchziehenden Gefäßen reifen sie zu erwachsenen Zellen heran.
Mit Hilfe genetisch veränderter Mäuse, bei denen die Adipositären Progenitor Zellen grün aufleuchten, konnten die Wissenschaftler die Entwicklung der Fettzellen beobachten.
Die Lokalisation in der Nähe der Blutgefäße halten die Forscher für sinnvoll, weil die Zellen dort auf Nährstoffe wie Glukose reagieren können. Durch die Aufnahme überzähliger Kalorien reifen dann die Vorläuferzellen zu adulten Fettzellen heran.
An der Oberfläche der Fettzellen fanden sich Molekülstrukturen, die eine Transplantation von Fettzellen in anderes Gewebe erleichtern. Auf diese Weise, so die Annahme, könnten unreife Fettzellen vom Bauch oder den Oberschenkeln an andere Stellen des Körpers transplantiert werden, wo sie z.B. nach einer Brustoperation Fettgewebe ersetzen oder Wundnarben glätten könnten.
Wenn man die einzelnen Entwicklungsschritte der Fettzellen weiter aufklären kann, so die Überlegungen, lassen sich neue Behandlungen für Übergewicht oder Diabetes ableiten, indem man die unreifen Zellen daran hindert, sich in Fettzellen zu verwandeln.
So will man einen bereits in früheren Untersuchungen beobachteten Befund, genauer Untersuchen, nämlich dass Medikamente, die das Wachstum von Blutgefäßen hemmen, auch zu Gewichtsverlust führen können.
Die Forschungsergebnisse, die in der Zeitschrift Science veröffentlicht wurden, sollen in weiteren Untersuchungen vertieft werden.
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