Ungesunder Lebensstil von Kindern und Jugendlichen
Veröffentlicht am 30. April 2010 von Adipositas Stiftung
Kinder und Jugendliche in Deutschland bewegen sich zu wenig und ihr Ernährungsverhalten ist problematisch. Das zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK), bei der bundesweit 1.000 Eltern mit Kindern zwischen sechs und 18 Jahren befragt wurden.
Demnach sind zwei von drei Kids an einem gewöhnlichen Schultag höchstens eine Stunde lang in Bewegung. Lediglich jeder Fünfte ist täglich ein bis zwei Stunden körperlich aktiv und nur jeder Zehnte mehr als zwei Stunden.
Demgegenüber verbringen zwei von fünf Jungen zwischen 14 und 17 Jahren täglich bis zu fünf Stunden vor dem Fernseher, Computer oder der Spielkonsole. Dieser Bewegungsmangel ist die Ursache der deutlichen Zunahme von Übergewicht und Adipositas im Kindes und Jugendalter, wie die KIGGS-Studie des Robert-Koch-Instituts ergab. Zwar sind nicht alle Kinder, die sich so wenig bewegen, zu dick, allerdings zeigt auch hier die KIGGS-Studie, dass der Medienkonsum der Jugendlichen zu mehr Übergewicht führt.
Hinzu kommt laut der Forsa-Umfrage, dass auch die Ernährung dieser Kinder Übergewicht und Adipositas begünstigen. Die Befragung der Eltern ergab, dass vier von zehn Kindern am liebsten Pizza, Burger oder Pommes auf dem Teller haben, aber jedes dritte Kind bei Gemüse das Gesicht verzieht. Im Alltag vieler Familien bleibt wenig Raum für gemeinsame Mahlzeiten oder Aktivitäten in der Küche. So fehlt in jeder achten Familie unter der Woche zum Kochen oft die Zeit. Jede sechste Familie gab an, sie habe keine Zeit, in Ruhe gemeinsam zu essen, und in mehr als jeder fünften Familie essen alle Mitglieder nach ihrem eigenen Rhythmus, wenn sie nach Hause kommen.
Dramatischer sind die Ergebnisse bei Alleinerziehenden. Die Umfrage hat gezeigt, dass mehr als jedes vierte Kind, das nur mit einem Elternteil zusammenlebt, sein Essen oft mit aufs Zimmer nimmt und vier von zehn Alleinerziehenden gerne mit ihren Kindern vor dem Fernseher essen. Wenn aber neben dem Essen der Fernseher läuft oder die Kinder Hausaufgaben machen, essen sie oft unüberlegt und wahllos. Das natürliche Sättigungsgefühl wird nicht wahrgenommen, was über kurz oder lang zu Übergewicht führen kann.
Quelle: TK-Medienservice „Zivilisationskrankheiten“ Ausgabe April 2010
Tags: Bewegungsmangel, Ernährung, Fernseher, Medienkonsum, Übergewicht